DR. KATJA BETT // EXPERTIN FÜR E-LEARNING UND PERSONALENTWICKLUNG
Am Samstag (21.1.2012) war ich als Expertin für Kommunikation und Didaktik auf der so genannten “Ermächtigungsveranstaltung” für Zahnärzte eingeladen einen Vortrag zu halten. Warum dieses Thema? Für die Ausbildung von Zahnarztmitarbeiterinnen zur Prophylaxe-Helferin gibt es verschiedene Wege. Ein Weg ist die dezentrale Ausbildung. Das bedeutet, dass die Theorie in mehreren samstäglichen Kursen vermittelt wird, die Vermittlung der Praxis aber, das heisst die konkrete Behandlung am Patient und somit auch die Gesprächsführung in der Prophylaxe-Sitzung wird direkt in der Praxis vom Zahnarzt oder der Zahnärztin übernommen. Daher auch mein Thema: 1. Was ist Kommunikation und was ist vor allem gute Kommunikation und Gesprächsführung und 2. Wie sorge ich dafür, dass meine Mitarbeiterin mit hoher Lernmotivation während der Ausbildung teilnimmt und was kann ich als Vorgesetzte/r tun, damit dies so bleibt. Es war sehr spannend!
Einen interessanten Kurs für das Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft habe ich vergangene Woche durchgeführt: Web 2.0 für Ausbilder. Anhand verschiedener Web-2.0-Tools (Facebook, Wiki, Weblog) haben wir diskutiert, wie so ein Einsatz im Unterricht, zur Vernetzung der Azubis untereinander, zum Aufbau einer Community im Unternehmen oder zum Austausch mit anderen Azubi-Netzen (z.B. Azubister) aussehen könnte. Mein persönlicher Eindruck ist, dass sich der Einsatz von Web 2.0 insbesondere im Azubi-Recruitment etabliert hat (wenn auch eher bei den großen Unternehmen wie OTTO oder Festo). In den Diskussionen mit den Kursteilnehmern ist andererseits deutlich geworden, dass erst sehr wenige (oder besser keine) Erfahrungen beim Einsatz von Facebook, Twitter, Weblog, Wiki, YouTube etc. für die Ausbildung vorliegen. Relativ schnell war klar, dass gerade im Azubi-Bereich die meisten Unternehmen zu diesem Thema über keine konkreten Vorstellungen verfügen. Somit haben auch ihre Ausbilder keine Guideline, an der sie sich orientieren können. Diese offensichtliche Zurückhaltung beim Social Media-Einsatz in der Ausbildung steht im sehr großen Gegensatz zum Verhalten der Jugendlichen, die sehr viel Zeit in den sozialen Medien verbringen (hier eine interessante Studie dazu). Fazit: Es bleibt spannend!