Dr. Katja Bett // Expertin für E-Learning und Personalentwicklung

DR. KATJA BETT // EXPERTIN FÜR E-LEARNING UND PERSONALENTWICKLUNG

100 E-Learning-Tools (Neue Liste von Jane Hart 2012)

Wie jedes Jahr veröffentlicht Jane Hart wieder ihre Ranking-Liste der meist verwendeten E-Learning Tools. Ich habe mich dieses Jahr auch daran beteiligt und tja, das was ich gut finde, landet leider erst auf den hinteren Plätzen und so etwas wie mixxt taucht gar nicht auf. Hmh. Erstaunlicherweise liegt ganz vorne Twitter. Aus lernpsychologischer Sicht finde ich, ist Twitter ja leider nun gar nicht das tollste E-Learning-Tool. Warum? Die Textmenge ist einfach zu klein. Gelernt wird meistens dann, wenn ein tiefergehender Austausch stattfindet und das in 140 Zeichen? Kaum zu machen.

An zweiter Stelle steht YouTube, das ist für mich gut nachvollziehbar, aber nur dann, wenn die Filme wirklich gut gemachte Lehrfilme sind.

An dritter Stellt steht Google.docs, das ist ein Tool, das ich persönlich auch hoch gewertet habe. Mit Google.docs kann ich bestens kooperative Lern- und Arbeitsgruppen unterstützen, daher halte ich es auch für ein gutes E-Learning-Tool.

Auf Platz 11 kommt immerhin noch Moodle (auch wenn die Lernplattform diesmal abgestiegen ist). Solange wir noch geschützte Räume für die Lernenden brauchen, werden Lernplattformen wie Moodle immer noch wichtig bleiben.

Mein Fazit zur Liste: von den 100 E-Learning-Tools halte ich persönlich maximal die Hälfte (eher ein Viertel) für wirklich geeignet Lernen und Lehren zu unterstützen. Was mir immer noch fehlt ist eine Bewertung aus didaktischer Sicht. Vielleicht beim nächsten Mal?

Fernstudientag – Webinar zu Social Media in der Weiterbildung

//didacticdesign (Katja Bett) und die FCT Akademie (Konrad Fassnacht) beteiligen sich gemeinsam am deutschen Fernstudientag mit einem Webinar zum Thema “Social Media in der Weiterbildung” Hier die Infos zu unserem Event:

  • THEMA: Social Media in der Weiterbildung – Neue Lernformen?!
  • WO: Live-Online-Meeting (Webinar) mit Adobe Connect.
  • WANN: Freitag, 24.2.12 von 11.00 bis 12.30 Uhr
  • ANMELDUNG: Bitte melden Sie sich vorher per E-Mail: ka.bett@didactic-design.de an. Sie erhalten dann einen Link, mit dem Sie sich am Freitag (24.2.12) einloggen können.

INHALT: Neue E-Learning-Formen erobern den virtuellen Lernraum: Ein Wiki wird als Gruppenarbeitsraum genutzt, Blogs unterstützen individuelle Lerntagebücher, die Teilnehmenden teilen und kommentieren gegenseitig selbst erstellte Inhalte, z.B. mittels Social Bookmarking. Allerdings zeigt sich auch immer wieder, dass der Einsatz von Social Media zum Lehren und Lernen immer noch Pilotcharakter hat und viele Versprechungen des Mitmach-Web sich nicht automatisch einlösen lassen. Im Webinar soll es daher um die Fragen gehen, worin nun die tatsächlichen “Lernchancen” von Social Media liegen, wie mit der damit oft verbundenen “Beteiligungsproblematik” umgegangen werden kann und welche “didaktischen Unterstützungsmaßnahmen” hilfreich sind, damit E-Learning mit Social Media gelingt.

 

edu-pad: Tools – ausprobiert und bewertet (Folge 1)

Im E-Learning 2.0 geht ja bekanntermaßen nichts ohne ein entsprechendes Tool. Als Pädagogin muss ich noch hinzufügen, dass das didaktische Konzept immer noch an erster Stelle steht ;-) Aber dann folgt auch gleich die Frage nach der Umsetzbarkeit im Netz.  Die Social-Media-Landschaft an Tools ist inzwischen unübersichtlich geworden und es gibt viele verschiedene Tools, die ähnliche Arbeits-/Lern-/Diskussions-/Kooperationsprozesse unterstützen können. Ich möchte daher in regelmäßigen Abständen hier im Blog Tools vorstellen, die ich persönlich aus didaktisch-lernpsychologischer Sicht als besonders gut erachte (sprich: ich verfolge kein Anspruch an Vollständigkeit!).

Beginnen möchte ich mit Edu-Pad (ja ja, hier steckt auch gleich Education drin, kein Wunder, dass ich das Tool gleich ins Herz geschlossen habe).

«EduPad ist ein web-basierter kollaborativer Texteditor. Bearbeiten Sie mit bis zu 15 Personen gleichzeitig ein Textdokument und sehen Sie dabei in Echtzeit, wer welchen Text bearbeitet / Zitat  Website

1. Was kann das Tool?

Edu-Pad ist zuerst mal ein Texteditor. Das heisst mehrere Personen können gleichzeitig in einem Textfeld schreiben und so gemeinsam einen Text verfassen. Die Texterstellung wird “mitprotokolliert”, es gibt einen so genannten Time Slider. Wenn man in diese Ansicht wechselt, dann kann man/frau mit einem Regler auf einer Zeitleiste vor und zurückgehen und so schauen, wie der Text insgesamt erstanden ist. Noch toll ist die Option “Meilensteine”, das heisst parallel zum Text können Meilensteine vereinbart werden und an den Text angehängt werden. Dann kann der gemeinsam geschriebene Text in verschiedene Formaten von HTML über Plain text bis PDF und Word-Dokument einfach exportiert und es können bereits bestehende Texte natürlich auch importiert werden. Es gibt zudem noch ein Chat-Fenster, in dem die Beteiligten sich abstimmen können.

2. Was ist der Vorteil aus didaktischer Sicht?

Besonders hervorzuheben ist, dass der Schreibprozess protokolliert wird. Das ist für die Lern- und Arbeitsgruppe sehr hilfreich, weil dann eventuell verworfene Textpassagen wieder eingesehen werden können. Toll finde ich auch, dass das Tool jedem Beteiligten automatisch eine Farbe zuweist, so ist für jeden nachvollziehbar von wem was geschrieben wurde. Als großen Unterschied zu anderen kollaborativen Texteditoren (z.B. Google.docs) ist, dass ein ein Chat eingebunden wurde. Und hier sehe ich den größten Vorteil aus didaktischer Sicht: So eine gemeinsame Texterstellung braucht auch parallel zum Schreibprozess Absprachen und genau dies unterstützt Edu-Pad mit dem  Chatfenster.

3. Wo sind die Grenzen?

Das Tool lässt sich vorrangig für kooperative Schreibprozesse einsetzen. Es ist kein sinnvolles Instrument für individuelles Arbeiten.

4. Wie lässt es sich einsetzen ?

Beispiel 1 – Online-Gruppenarbeit: In meinem letzten Online-Kurs zum Thema E-Moderation sollten die Online-Lerngruppen gut begründete Lösungen für typische schwierige Kommunikationssituationen in Online-Kursen zusammenstellen. Jede Gruppe hat dazu ein Edu-Pad erhalten und konnte diese Aufgabe synchron in einer (mehreren) Sitzungen bearbeiten. Anschließend wurde das Lösungspapier exportiert und als Lösungsblatt abgegeben.

Beispiel 2:  Brainstorming im Netz. Das habe ich gerade aktuell auf der Learntec im Februar 2012 in Karlsruhe erlebt. Parallel zu einem Vortrag wurde ein Edu-Pad eingerichtet und die Zuhörer wurden aufgefordert hier Ihre Ideen einzutragen.

09.02.12 | Tools | Kommentieren
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