Dr. Katja Bett // Expertin für E-Learning und Personalentwicklung

DR. KATJA BETT // EXPERTIN FÜR E-LEARNING UND PERSONALENTWICKLUNG

Lernmotivation – beim digitalen Lernen

Jochen Robes hat in seinem Weiterbildungsblog sein Webinar zum Thema Lernmotivation veröffentlicht. Ich finde er hat Recht: Über Lernmotivation wird in der Diskussion um digitales Lernen viel zu wenig nachgedacht. Pädagogische Psychologie wird sogar oft stiefmütterlich behandelt und die Technik und neue Trends – woher sie auch kommen mögen – bestimmen die Diskussion.

Für mich sehr interessant ist, dass Robes genau diesselbe Publikation zitiert, die ich in meinen Ausbildungskursen (Webinar-Trainer, Blended Learning Entwicklung, E-Tutoring, E-Moderation) auch immer wieder einsetze. Und zwar die Theorie von Deci & Ryan. Diese besagt, dass drei Komponenten eintreten müssen, damit die Lernmotivation beim Lernenden hoch ist:

1. Autonomie erleben (Rahmen und Ziele selber bestimmen, Lernumgebung selbständig gestalten und an die eigenen Bedürfnisse anpassen etc.)

2. Kompetenzuwachs erleben (Feedback erhalten vom Lernsystem, Adaptives Lernprogramm, Erfolgserlebnisse beim Lernen etc.)

3. Sozial eingebunden sein (sich mit anderen austauschen, in virtuellen Gruppen lernen und arbeiten, mit einem E-Tutor verbunden sein etc.)

Und es gibt eigentlich noch mehr dazu. Prenzel hat auf der Studie von Deci & Ryan aufgebaut und noch drei weitere Faktoren gefunden, die ebenso wichtig sind:

4. Relevanz (der Inhalt muss persönlich für mich relevant sein etc.)

5. Didaktische Qualität (das virtuelle Lernangebot muss eine hohe didaktische Qualität aufweisen etc.)

6. Interesse der Lehrperson (der E-Tutor muss mit Begeisterung dabei sein; es ist oft so, dass sich die Lernenden in digitalen Lernformaten am Kommunikationsstil des E-Tutors orientieren, daher nimmt dieser eine Vorbildfunktion ein etc.)

Und hier noch das Webinar von Jochen Robes:

 

 

Lernermotivation beim Digitalen Lernen. Herausforderungen und Ziele from Jochen Robes

Wann sind Webinare erfolgreich? – aktuelles Whitepaper

Vor den Sommerferien habe ich für CITRIX ein Webinar über “E-Learning mit Webinaren” durchgeführt. Mit ca. 200 Personen und das Ganze durchaus interaktiv. Ein Ergebnis dieser Veranstaltung ist jetzt ganz brandaktuell ein Whitepaper, dass ich zum Thema meines Webinars geschrieben habe. In acht Schritten beschreibe ich, was die Erfolgsfaktoren von Webinaren sind. Und unter  ”erfolgreich” verstehe ich vor allem motivierend und anregend für die Teilnehmenden. Viel Vergnügen beim Lesen!”

 

E-Learning-mit-Webinaren

 

Und hier gehts zur Aufzeichnung.

 

 

Mobile Learning ± Didaktische Innovation?

Gabi Reinmann (Professorin in München) hat mal wieder einen tollen Vortrag gehalten. Diesmal zum Thema Mobile Learning und inwieweit hier didaktische Innovationen möglich sind. Sie bezieht sich in Ihrem Vortrag zwar vorrangig auf die Hochschullehre,  ich finde aber, dass sich ihre Aussagen sehr gut auf die Weiterbildung und betriebliche Fortbildung übertragen lassen.

Erste These, der ich mich anschließen möchte: Technik alleine bedingt noch keine didaktische Innovation. Und wie ich persönlich aus meinen inzwischen 12 jähriger E-Learning-Erfahrung ergänzen möchte: jede technische Neuerung ruft sofort die Aussage auf den Plan “hier ist neues Lehren und Lernen möglich“. ABER: bei allen technischen Neuerungen, die ich in den letzten 12 Jahren erlebt habe, gilt immer noch, Technik alleine erzeugt keine neuen Formen des Lehrens und Lernens. Es geht immer noch darum, dass Inhalte vermittelt werden, dass das Verstehen und Behalten gesichert werden muss, der Transfer angeregt und begleitet wird, Lehr-/Lernprozesse organisiert werden müssen und es auch ein sinnvolles “Motivationsdesign” bedarf, damit gerne und nachhaltig Neues gelernt wird (hier orientiere ich mich gerade übrigens an den Lehrfunktionen von Klauer, der diese schon in den 80er Jahren formuliert hat.).

Zweite These, der ich mich anschließen möchte: den Schwerpunkt nun alleine auf die didaktische Forschung zu legen ist auch mitunter schwierig. Weil, wie Gabi Reinmann finde ich sehr treffend bemerkt, sich in Lehr-Lernforschung zu vertiefen ohne die Bedürfnisse und Anforderungen direkt aus dem “Feld” (also der Anwendersicht) zu beachten, bringt uns auch nicht weiter.

Was ist dann das Fazit: ein gesunder Pragmatismus (der übrigens in der Didaktik auch schon eine lange Tradition hat, wie Flechsig schon in den 70er Jahren betonte). Didaktik und Technik muss sich gegenseitig herausfordern und fördern. Erst wenn ich bei neuen technischen Innovationen immer wieder frage: Was bringt es fürs Lehren und Lernen? Welche Lehr-Lernformen sind damit überhaupt möglich? Wie können ggfs. die technischen Innovationen Lehren und Lernen befördern? Und zum Abschluss noch aus meiner Sicht eigentlich das Wichtigste: es muss die Lernendensicht in den Mittelpunkt gerückt werden und nicht das technisch machbare, auch bei Mobile Learning!

Gute Gesprächsführung und Lernmotivation – ein Vortrag für Zahnärzte

Am Samstag (21.1.2012) war ich als Expertin für Kommunikation und Didaktik auf der so genannten “Ermächtigungsveranstaltung” für Zahnärzte eingeladen einen Vortrag zu halten. Warum dieses Thema? Für die Ausbildung von Zahnarztmitarbeiterinnen zur Prophylaxe-Helferin gibt es verschiedene Wege. Ein Weg ist die dezentrale Ausbildung. Das bedeutet, dass die Theorie in mehreren samstäglichen Kursen vermittelt wird, die Vermittlung der Praxis aber, das heisst die konkrete Behandlung am Patient und somit auch die Gesprächsführung in der Prophylaxe-Sitzung wird direkt in der Praxis vom Zahnarzt oder der Zahnärztin übernommen. Daher auch mein Thema: 1. Was ist Kommunikation und was ist vor allem gute Kommunikation und Gesprächsführung und 2. Wie sorge ich dafür, dass meine Mitarbeiterin mit hoher Lernmotivation während der Ausbildung teilnimmt und was kann ich als Vorgesetzte/r tun, damit dies so bleibt. Es war sehr spannend!

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